Seit über 75 Jahren ist der Kappen-Club-Niederhöchstadt Bestandteil des Eschborner Vereinsleben. Der 26. Februar 1947 gilt als das Gründungsdatum. Aus den 17 Gründungsmitgliedern ist ein Verein entstanden, der mittlerweile 468 Mitglieder in seinen Reihen hat. Schon am 10. Februar 1948 fand die erste Sitzung in der Gaststätte “Bommersheim” statt. Im gleichen Jahr, das Jahr der Währungsreform, wurde das Vereinswappen kreiert und beschafft. Es trägt das alte Wappen von Niederhöchstadt und ist bis heute unverändert.
Ab Mitte der 50er Jahre konnten die Sitzungen, in der von Niederhöchstädtern Bürgern in Selbsthilfe gebauten TuRa Sporthalle (später Feuerwehr Gerätehaus), stattfinden. Man hatte zwar fast keine Tanzgruppen, aber doch schon einige Büttenredner und Gesangsgruppen. Mit viel Muskelkraft und Manpower musste für jede Veranstaltung eine Bühne gebaut werden.
Im Jahre 1966 plante die Stadt den Neubau einer Turnhalle, die aber, trotz Interventionen des KCN, und anderer Niederhöchstädter Vereine, wieder keine fest eingebaute Bühne haben sollte. Die erste Sitzung in der neuen “Westerbachhalle” fand am 6. Februar 1971 statt. Zwei Jahre zuvor hatte der Verein sich eine Standarte geleistet. Das Jahr 1973 war das Gründungsjahr der Garde. Mittlerweile war die Zahl der Mitglieder stark angewachsen und man konnte schon einen großen Teil des Sitzungsprogrammes mit eigenen Kräften bewältigen. Folgerichtig wurden im Jahr 1974 die KCN-Girls (heute KCN-Teens) ins Leben gerufen.
Das große Interesse der Niederhöchstädter und Besuchern aus den Nachbargemeinden an den Darbietungen des KCN veranlasste den Vorstand, eine zweite Vorstellung (am folgenden Sonntag) durchzuführen. Ab der Kampagne 1976/77 fanden, vom Programmablauf her gleiche Fremdensitzungen, an zwei aufeinanderfolgenden Samstagen statt. Erstmals mit der Beteiligung der neu gegründeten Gruppe KCN-Böbbchen. 1978 gründete der KCN gemeinsam mit den Eschborner Käwwern die Arbeitsgemeinschaft Eschborner Fastnachtszug. Diese Arge organisiert bis heute den Eschborner Fastnachtszug, der alljährlich am Fastnachtssamstag von Niederhöchstadt nach Eschborn führt. In dieser Kampagne war die Nachfrage nach Eintrittskarten für die Sitzungen so groß, dass der Vorstand 14 Tage vor Beginn der Veranstaltungen noch eine dritte Sitzung (freitags) einschieben musste. Auch diese war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Da die Frauen der männlichen KCN-Aktiven nicht immer “abseits” stehen wollten, gründeten sie die Gruppe KCN-Hexen. Unter dem Motto “ wir Fraue steh’n net mehr am Rand, jetzt sinn mer außer Rand und Band.” nahmen sie an den Umzügen in Eschborn und Oberhöchstadt teil. im April 1979 wurde die “1. Eschborner Stadtgarde des Kappen-Club-Niederhöchstadt” gegründet.
Der Verein wuchs ständig weiter und 1982 stand der nächste Höhepunkt der Vereinsgeschichte an, die 1200-Jahr Feier von Niederhöchstadt. Die Gestaltung dieses Festes oblag zu einem nicht unerheblichen Teil KCN-Mitgliedern. Der KCN bewirtete zwei Höfe und nahm am Festzug mit über 100 Aktiven teil. Der Niederhöchstädter Markt hat hier seine Wurzeln. Der KCN wurde immer aktiver. 1982 wurde die Fußgruppe KCN-Zorres gegründet und 1985 kam die Gruppe KCN-Sänger hinzu. Im Jahre 1986 hatte die Gruppe “Die wilde Horde” Premiere und die weiblichen Garden wurden mit neuen Uniformen ausgestattet. Ebenso fand in diesem Jahr erstmals die Herrensitzung statt und man nahm Abschied von der “Westerbachhalle”.
Das Jubiläumsjahr 1987 brachte neben der großen Feier zum 40-Jährigen auch den Umzug in das neu gebaute Bürgerzentrum. Da man erstmals nun auch die Veranstaltungen selbst bewirtete waren noch mehr Helfer von Nöten. So waren rund um die Sitzungen ca. 160 Kappen vor, hinter und auf der Bühne für eine Sitzung aktiv. Das hat sich bis heute nicht geändert. Im Jahr der Wiedervereinigung 1990 konnte der KCN, auf Einladung des Vorstandes, eine Blaskapelle aus Spremberg begrüßen. Die Kapelle nahm am Eschborner Fastnachtszug teil. Im Jahr 1990 zählte der Verein 463 Mitglieder. Erstmals musste der Verein 1991, wegen des Golfkrieges, die Fastnacht ausfallen lassen. Auch das Jahr 1995 wurde von einer Absage überschattet. Der Eschborner Fastnachtszug konnte wegen starken Regens, aus Rücksicht auf die Zugteilnehmer, nicht stattfinden. Das Jahr 1997 war vom 50-jährigen Vereinsjubiläum geprägt. Es wurde mit einem großen Festakt im Bürgerzentrum begangen.